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Apfelsägewespe: Hoplocampa testudinea

Beschreibung und Biologie

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Die Wespe ist 7-7,3 mm lang, hat einen kompakten (ohne Wespentaille), glänzenden Körper, ist oben schwarz, unten hellbraun gefärbt. Die Beine sind braun und die Flügel häutig glänzend. Das Ei wird in den Blütenboden abgelegt und ist milchig weiss glänzend. In der Regel ist am Blütenkelch nur eine kleine 1 mm lange braune Narbe sichtbar, die vom Einstich des Weibchens herrührt. Die weissgelben Larven mit dunkelbraunem Kopf haben 10 Beinpaare, im Gegensatz zu den verschiedenen Wicklerarten mit nur 8 Beinpaaren.

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Der Flug der Apfelsägewespe beginnt etwas vor und dauert bis kurz nach der Blüte. Etwa 1-2 Wochen nach Flugbeginn setzt die Eiablage ein. Bevorzugt sind Sorten wie Idared, Boskoop oder Gravensteiner und Blüten im Stadium F bis F2. Das Weibchen macht mit einem sägeartigen Organ am Hinterleib einen kleinen Schlitz in den Blütenkelch, in welchen sie das Ei ablegt. Die Räupchen schlüpfen innerhalb von 14 Tagen und minieren anfangs unter der Fruchthaut, bevor sie sich in 2-4 Nachbarfrüchte einbohren und diese ausfressen. Die Frassgänge sind mit feuchtem, stinkendem Kot gefüllt. Nach 3-4 Wochen sind die Raupen erwachsen und verlassen die Früchte. Sie spinnen sich in 10-15 cm Bodentiefe in einen Kokon ein und verpuppen sich im März des folgenden Jahres. Auch wenn die Eiablage nicht erfolgreich ist, ist der Probestich des Weibchens häufig auch an erntereifen Früchten als Einbuchtung im Bereich der Fruchtfliege noch sichtbar. In der Regel vernarbt der durch die Junglarven verursachte Miniergang (Primärschaden) und bleibt auf den Früchten häufig als typische Spirale gut erkennbar. Ausgehöhlte Früchte (Sekundärschaden) fallen meist während des Junifalls vom Baum.

Überwachungsmethoden und Schadenschwelle

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Weisse Leimtafeln (z.B. Rebell bianco) sind für die Sägewespen als Blütenbesucher attraktiv. Die Fallen sind deshalb für die Flugüberwachung geeignet (Zeitpunkt und Stärke). Für eine Befallsprognose sind mind. 2-3 Fallen pro Sorte notwendig. Sie sind vor Flugbeginn etwa auf Augenhöhe und gut exponiert zu montieren. Die Schadenschwelle ist vom Blütenansatz und von der Sorte abhängig. Eine erhöhte Befallsgefahr besteht, wenn von Blühbeginn bis -ende auf anfälligen Sorten wie zum Beispiel Idared, Boskoop oder Gravensteiner, oder bei schwachem Blütenansatz mehr als 20-30 Wespen pro Falle und auf toleranten Sorten und bei gutem Blütenansatz 30-40 Wespen pro Falle gefangen werden (Die Angaben beziehen sich auf die Weissfalle Rebell bianco). Befallskontrollen zur Abschätzung des Bekämpfungserfolges bzw. für den Bekämpfungsentscheid im Folgejahr können in der Regel Ende Mai durchgeführt werden. Die kritische Befallszahl liegt bei 3-5%.

Bekämpfung und Pflanzenschutzmittel

Wo im Vorjahr starker Befall festgestellt wurde und im laufenden Jahr der Flug über der Schadenschwelle liegt (siehe oben), kann bei schwachem Blütenansatz nach der Blüte Quassia oder Acetamiprid eingesetzt werden. Einbuchtungen bei der Fliege, die von der Eiablage herrühren, können damit aber nicht verhindert werden.


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