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Kirschenfliege: Rhagoletis cerasi

Beschreibung und Biologie

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Die adulte Fliege ist etwa 4 mm lang, hat einen schwarzen Körper mit einem auffallenden gelben Schildchen auf dem Rücken und durchsichtige Flügel mit dunklen Querbinden.

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An dem nicht eingeschnittenen schwarzen Bereich in der Flügelspitze lässt sie sich von der später fliegenden amerikanischen Kirschenfliege (Rhagoletis cingulata) unterscheiden, die in der Schweiz bislang keine Bedeutung hat.

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Das Ei wird mit Hilfe des Legestachels unter die Fruchtoberhaut der heranreifenden, gelb-orangen Früchte abgelegt.

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Die weisslichen, fusslosen Maden ernähren sich im Fruchtfleisch, welches breiig wird und fault. Sie häuten sich zweimal (drei Larvenstadien) und werden bis etwa 6 mm lang.

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Die Puppen sind tönnchenförmig, hellbeige und etwa 4 mm lang.

Die Kirschenfliegen schlüpfen je nach Witterung und Lage ab etwa Mitte Mai aus dem Boden und können bis etwa Ende Juli in ihrem Flug beobachtet werden. Etwa 10 Tage nach Flugbeginn setzt die Eiablage ein. Die Fliegen werden von der gelben Farbe angezogen, weil sie ihre Eier nur auf heranreifende Früchte ablegen, die bereits den Farbumschlag von gelb zu orange oder weiter erreicht haben. Das Weibchen versenkt jeweils ein Ei pro Frucht unter die Fruchtoberhaut der heranreifenden Frucht. Einige Tage später schlüpfen die Maden, welche sich zum Fruchtkern durchfressen und vom Fruchtfleisch ernähren. Etwa nach 3-4 Wochen sind die Maden nach zwei Häutungen erwachsen und verlassen die reifen Früchte durch ein Loch. Sie lassen sich zu Bodenfallen und verpuppen sich sofort in einer Bodentiefe von wenigen Zentimetern. Die Tönnchenpuppen überwintern an diesem Ort bis im folgenden Frühjahr wieder die Fliege schlüpft

Überwachungsmethoden und Schadenschwelle

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Gelbe Leimtafeln (z.B. Rebell amarillo) sind für die Kirschenflige überaus attraktiv - sie sind deshalb für die Flugüberwachung geeignet (Zeitpunkt und Stärke). Für eine Befallsprognose sind mind. 2 Fallen pro Sortenblock notwendig. Sie sind bei Flugbeginn auf der südöstlichen Baumseite im unteren Kronenbereich gut exponiert zu montieren.

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Die Schadenschwelle ist vom Behang und von der Sorte abhängig. Eine erhöhte Befallsgefahr besteht, wenn 3 Wochen vor der voraussichtlichen Ernte (letzter Spritztermin) bei mittelfrühen Sorten (z.B. Merchant) mehr als 1-4 Fliegen pro Falle (je nach Behang und Anforderung), bei mittleren Sorten (z.B. Star, Kordia) mehr als 0.5-2 und auf späten Sorten (z.B. Regina, Sweethart) mehr als 0.1-1 Fliegen pro Falle gefangen werden (die Angaben beziehen sich auf die Gelbfalle Rebell amarillo).

Unmittelbar vor der Ernte kann an den reifen Früchten mittels Salzwassertest eine Befallskontrolle durchgeführt werde. Proben von 50-100 entstielten Früchten werden in Salzwasser eingelegt. Die Maden verlassen nach kurzer Zeit die Früchte und schwimmen auf der Wasseroberfläche.

Bekämpfung und Pflanzenschutzmittel

Eine gewisse Befallsreduktion kann bei Einzelbäumen erzielt werden, wenn eine Vielzahl (5-8) von Fallen (z.B. Rebell amarillo) pro Baum aufgehängt werden ev. unter Mithilfe eines Lockstoffes. Frühe Sorten (z.B. Burlat, Earlise) müssen nicht behandelt werden. Wo anhand der Flugkontrolle mit Gelbfallen die oben erwähnte Schadschwelle zum optimalen Behandlungszeitpunkt der entsprechenden Sorte überschritten ist, kann beim Farbumschlag Acetamiprid oder Spirotetramat eingesetzt werden. Wartefristen sind zu beachten. Eine Teilwirkung wird auch mit dem Pilz Beauveria bassiana erzielt (im Bio-Anbau zugelassen). Das Produkt wird nach Flugbeginn 3-5-mal im Abstand von etwa 7 Tagen bis 7 Tage vor der Ernte eingesetzt.


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